Der Tod der Jahrhundertsopranistin Edita Gruberova hat große Trauer ausgelöst. „Ein schmerzlicher Verlust für uns alle, ein schmerzlicher Verlust für die Kunst“, sagte Serge Dorny, Intendant der Bayerischen Staatsoper. Bayerns Kunstminister Bernd Sibler nannte die Auftritte der Sängerin unvergessen. „Was für ein Glück, dass sie auch das Münchner Publikum mit ihrem unerreichten Koloratursopran beehrte“, teilte der CSU-Politiker mit. „Unter den bayerischen Kammersängerinnen ist Edita Gruberova die Königin, nicht nur als Königin der Nacht.“
Die gefeierte Künstlerin war am Montag im Alter von 74 Jahren in ihrer Wahlheimat Zürich gestorben. Kurz nach Bekanntgabe der Todesnachricht zollten Fans in aller Welt der Sängerin Respekt und veröffentlichten unter anderem Fotos und Autogramme in den Sozialen Netzwerken: „Danke für all die Liebe und Freude, die Du uns beschert hast“, „Außergewöhnlich! Ich liebe die Gruberova“ oder „Ruhe in Frieden, Edita! Du Engelsstimme“ ist etwa bei Facebook zu lesen. Auch auf Twitter dankten viele Nutzerinnen und Nutzer der Sängerin: „Jetzt erklingt sie in anderen Sphären. Farewell, Edita Gruberova, und Danke für Deinen Zauber.“
Geboren wurde Gruberova 1946 in Bratislava. Durch ihre Mutter entdeckte sie früh die Liebe zur Musik, sang zu Hause, im Schul- und Rundfunkkinderchor. Von 1961 bis 1968 studierte sie am Konservatorium in Bratislava, floh dann 1969 mit ihrer Mutter nach Wien. 1970 sang sie erstmals an der Wiener Staatsoper in Mozarts „Zauberflöte“ die Königin der Nacht. Ihren internationalen Durchbruch feierte sie 1976 mit der Rolle der Zerbinetta in Richard Strauss’ „Ariadne“. Ihren Abschied von der Opernbühne gab Gruberova 2019 an der Bayerischen Staatsoper – als Königin Elisabetta in Donizettis „Roberto Devereux“. dpa