Kaiserin Sisi wurde im Film trivialisiert und in Büchern idealisiert. Die Historikerin Martina Winkelhofer beschreibt „Sisis Weg“ nun als große Emanzipationsgeschichte. Entsprechend konzentriert sie sich auf die Kindheit in Bayern und die Jahre als junge Kaiserin. Der Endpunkt dieser schmerzhaften Entwicklung von der verschüchterten Ehefrau, die am Wiener Hof leidet, zur selbstbewussten Kaiserin und Mutter sieht sie im Jahr 1865. In einem berühmt gewordenen Schreiben verlangte Sisi vom Kaiser vollständige Autonomie über ihr Leben, beispiellos für eine Frau ihrer Zeit. Winkelhofers Biografie stützt sich auf sorgfältige Quellenarbeit, ist aber eingängig geschrieben. Einen neuen, um Ausgewogenheit bemühten Blick wirft sie auf Sisis Elternhaus, aber auch auf ihre im Film angeschwärzte Schwiegermutter Sophie. Für die Krankheitsgeschichte der Kaiserin gibt sie eine plausible Erklärung auf Basis heutiger Medizin. sp