BUCH Mechanismen der Macht

von Redaktion

Nein, für übertrieben empfindsame Gemüter ist der neue Roman von Ken Follett (siehe Interview) die falsche Gute-Nacht-Lektüre. Die Welt steht durch eine Verkettung selten dämlicher Entscheidungen und Zufälle am Rand eines Atomkriegs, und je länger der Roman währt, desto fataler agieren alle, die über Wohl und Wehe dieses Planeten entscheiden. Follett erzählt wie immer aus verschiedenen Perspektiven und springt sehr gekonnt zwischen Afrika, Asien und den USA. Es gibt keine klassischen Bösen, keine Verschwörungen, nur an sich wohlmeinende Menschen, die aus ihrer Sicht das Notwendige tun – und damit den Weltfrieden gefährden. Die Beiläufigkeit, mit der Follett die diversen Fäden zwischendrin fallen lässt, um sie im passenden Augenblick wieder zusammenzuführen, ist natürlich virtuos, ebenso sein Talent für Spannungsbögen. Trotz der beinahe 900 Seiten eine packende Lektüre, die neben üblicher Agentenprosa einige faszinierende Lektionen über die Mechanismen von Macht bereithält.  zg Lesenswert ((((;

Artikel 10 von 11