Zurück am Theater

von Redaktion

Matthias Brandt als Max Frischs „Gantenbein“ auf der BE-Bühne

VON JULIA KILIAN

Viele Menschen kennen Matthias Brandt aus seinen „Polizeiruf“-Krimis, zwischen 2010 und 2018 ermittelte er in München. Oder sie haben die Bücher des 60-Jährigen gelesen, „Blackbird“ oder „Raumpatrouille“. Nun ist der Schauspieler erstmals seit rund 20 Jahren wieder am Theater zu sehen. Am Berliner Ensemble (BE) feierte am Freitagabend „Mein Name sei Gantenbein“ nach dem Roman von Max Frisch (1911-1991) Premiere.

In der Theaterfassung ist das Werk ein Monolog: Brandt steht allein auf der Bühne, umrandet von einem Leuchtrahmen. In den rund zwei Stunden schlüpft er in verschiedene Rollen. Letztlich geht es dabei um die große Frage nach Identität. Wer genau sind wir? Wie konstruieren wir unser Ich?

„Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält“, heißt es im Roman. Auch Brandt sagt diesen Satz. Er spielt die Figuren mit Einfühlungsvermögen zwischen Witz und Verzweiflung. Seine Inszenierung spiegele mehrere Charaktere, schrieb vorab BE-Intendant Oliver Reese, der Regie führte. Er sprach von einer Bandbreite von scheinbarer Souveränität am Anfang bis hin zur kompletten Spaltung einer Persönlichkeit. „Das in aller Härte und Hässlichkeit zu spielen, das würde man diesem schrecklich sympathischen Schauspieler vielleicht so gar nicht zutrauen.“

Nächste Vorstellungen

am 18., 19., 23., 24. Januar; Telefon 030/284 08 155.

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