Schon vor „Twilight“ und „Fifty Shades of Grey“ waren manipulative Millionäre Objekt furchtvoller Begierde. In „Wilde Orchidee“ (1989) gerät eine junge Anwältin (Carré Otis) in den Bann eines Immobilienhais (Mickey Rourke) – zwischen Unterwerfung und Domestizierung von männlicher Macht, Kapital. Zalman King, Produzent von „9 1/2 Wochen“, übernahm nun Regie. Damals wurde der Film verhöhnt – narrativ funktioniert nix, er hat die Erotik eines Theologieseminars. Aber gerade seine absurde Seltsamkeit macht ihn interessanter als Adrian Lynes konservative Ode an die Konsumgeilheit. Ein naiver Traum von zu viel Achtziger-Armani-Werbung, Billig-Schampus, Playboy-Channel, Rio-Reiseprospekten, in dauerndem (auch in HD weichen) Rosa-Pastell. Weniger lustig: die Misshandlung, die Carré Otis in Karriere und Ehe mit Mickey Rourke erfuhr. wil