BUCH Ostdeutsche Befindlichkeiten

von Redaktion

Hervorragend (((((

Irgendwo zwischen Jena und Saalfeld, in der tiefsten thüringischen Provinz, lebt Florian Herscht. Ein naiver junger Mann, der an das Gute glaubt: in jedem Menschen, auch in Neonazis. Von denen gibt es immer mehr in dem fiktiven Kaff Kana, und deshalb schreibt Herscht an Angela Merkel. Dann gerät er unter die Fittiche des ranghöchsten Rechten im Ort. Der ist auch großer Johann-Sebastian-Bach-Fan, was zu skurrilen Arrangements führt. Überhaupt führt der Roman des Ungarn László Krasznahorkai schnell hinein in eine ungewöhnliche Dorfgemeinschaft voller schrulliger Charaktere. Ein Mord geschieht, die Pandemie zieht herauf, und Krasznahorkai führt seine kluge, extrem artifizielle Analyse ostdeutscher Befindlichkeiten schließlich einem sanft plätschernden und doch gewaltigen Ende zu.  ulf

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