Gegen Ende der Sechzigerjahre war der Western ein reges Import-
Export-Geschäft. Italien hatte das Stammland des Genres in Einfallsreichtum, Relevanz, Popularität fast überholt, suchte aber den Glanz von Hollywood-Namen. Für „Der Einsame aus dem Westen“ („A Man called Sledge“, 1970) holte Dino De Laurentiis eine US-Besetzung nach Europa, ließ den Charaktermimen Vic Morrow Kino-Regie führen. James Garner, mit Schnauzer und Locken, versucht sich als Antiheld – ein Banden-Boss, der eine Goldfuhre aus einem Gefängnis-Fort stehlen will. Garner fremdelt aber, wie der ganze Film, mit Grausamkeit, Groteske, Nihilismus des Italo-Stils. Das bleibt mehr eine lose aneinandergeflickte Ideensammlung – mal Winterwestern, mal Gefängnisdrama, mal Psycho-Duell der Gier, mit Frauen als reine Requisiten. Doch manch hübsche Einzel-Einfälle sind sehenswert. wil