BUCH Erinnerung an den toten Sohn

von Redaktion

Hervorragend (((((

Ein Foto lässt mitnichten den Augenblick einfrieren, heißt es hier einmal. Es befreit diesen vielmehr, lässt ihn für immer heraustreten aus der Zeit. Tom muss es wissen, er ist Fotograf. Und er hat in seiner Kamera Bilder gespeichert, die niemand sehen darf und die ein Trauma dokumentieren. David Park begleitet ihn in „Reise durch ein fremdes Land“ auf seiner Autotour von Nordirland nach Schottland. Tom will seinen kranken Sohn Luke nach Hause holen. Kein literarisches Roadmovie ist das, sondern das Psychogramm einer Familie, das Kilometer für Kilometer entrollt wird. Da gibt es nämlich nicht nur Luke, sondern auch den toten Sohn Daniel. Der taucht in den Erinnerungen auf, die auf Tom einstürzen – und manchmal wie leibhaftig auf dem Beifahrersitz oder am Straßenrand. Es ist ein Aufarbeitungsprozess, bei dem wir Tom begleiten. Behutsam analysiert, dabei ohne Kitschalarm und doch sehr berührend erzählt.  th

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