Glockenhell und glasklar schimmert Emily Scott Robinsons Stimme über ihren Songs, erhaben und verletzlich zugleich. Das passt zu den ehrlichen, gefühlvollen Stücken im Grenzland von Songwriter-Country und klassischem Folk und bedient sich des gesamten Repertoires, das die Americana-Klangwelt zu bieten hat. Das Tollste: Dieser amerikanischen Sirene lässt sich nicht nur gut zuhören, es gibt auch einiges zu entdecken in ihren Texten, die erdachte Charaktere mit sorgsam notierten Erlebnissen verbinden. Es ist Produzent Jason Richmond (The Avett Brothers) zu danken, dass man auch auf Albumlänge gern dabeibleibt – Robinson selbst wechselt ungern Erzählstil und/oder Geschwindigkeit. Eine fähige Studioband hilft ihr an der richtigen Stelle über die eine oder andere Länge hinweg. Hätten Homers Sirenen ähnliche Anmut entfaltet wie einige der Songs dieses Albums, wär’s um Odysseus geschehen gewesen. cu