Diesen Blick hat Sidney Poitier für seine Hollywood-Karriere perfektioniert: Das momentane Dulden von Erniedrigung, dem das innere Gären aus den Augen blitzt. Auch in „Die Wilby Verschwörung“ (1975) hat er reichlich Gelegenheit dafür: Wenn auch (im Original-Ton) mit südafrikanischem Akzent, als Bantu-Freiheitskämpfer aus Kapstadt auf der Flucht vor einem sadistischen Geheimpolizisten, an seiner Seite einen englischen Ingenieur (Michael Caine). Aber Ralph Nelson („Soldier Blue“) geht Abenteuer und Action vor Anti-Apartheid-Botschaft. Ein Film der knalligen Reize (etwa Sex im Wandschrank mit Persis Khambatta), am Puls einer roheren, raueren Wahrheit. Doch somit auch fern aller Sicherungs- und Abdichtungsmechanismen von versöhnlichen Oscar-Prestigeproduktionen. Wenn da am Ende Schluss ist mit der Duldung, dann richtig und radikal. wil