Man kann Gänsehaut bekommen: Ein eitler, rechtskonservativer TV-Mann, der sich von seinem milliardenschweren Dienstherrn vor dessen US-Präsidentschaftskandidatur spannen lässt. Die Geschichte hat gelehrt, dass dies möglich ist. Wir kennen die Mechanismen der Manipulation – und tun uns doch schwer, sie immer zu entlarven. In „Mr. President First“, dem Boulevardstück von Hoftheater-Chef Stefan Zimmermann, das am Dienstag München-Premiere hatte, ist das wortlastig, doch launig skizziert. Das Ensemble um Max Volkert Martens als Trump-Verschnitt Tishler liefert beeindruckend ab. Eine Lösung bietet die Inszenierung nicht. Im Finale sät sie aber fast kitschig die Hoffnung, dass die Wahrheit letztlich ihren Weg findet. (noch heute und morgen; Tickets: hof.theater) KATRIN BASARAN