CD Die Alleskönnerin

von Redaktion

Hörenswert ((((;

Im Herbst hat sie sich an Donizettis Anna Bolena gewagt. Und damit manchen irritiert: Wohin will diese Frau? Gerade noch unter Mozart abgebucht, nun – wie es Edita Gruberova einst sagte – die „Brünnhilde des Belcanto“ und im kommenden Sommer Strauss’ Salome? Dabei tut Elsa Dreisig nur das, was einst zum guten Ton in der Zunft gehörte: Wer die passende Technik und die innerliche Haltung zu den Partien hat, der muss sich nicht festlegen. Nachzuhören auch auf ihrer CD „Mozart“. Ob Fiordiligi, Donna Anna, Gräfin oder Susanna: Zu erleben ist eine Sopranistin, die mit Geläufigkeit, leuchtender Höhe, Ton-Energie und Atemkontrolle überzeugt, all das aber „nur“ als Ausgangspunkt nimmt. Es ist die Unbedingtheit, manchmal auch das Kompromisslose, was an diesen Gestaltungen so gefangen nimmt. Teilweise auch um den Preis des schönen Klangs. Demnächst soll Elsa Dreisig ins Münchner Ensemble kommen. Ein Glücksfall.  th

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