Vor der heutigen Bund-Länder-Konferenz hat der Deutsche Bühnenverein gefordert, dass auch Öffnungsperspektiven für die Kultur diskutiert werden. Lockerungen der Zugangsbeschränkungen seien angesichts der Pandemie-Lage möglich und auch nötig, um die kulturelle Grundversorgung zu sichern.
„Die Theater und Orchester brauchen ein klares Szenario für die weitere Öffnung“, sagte Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins. „Wer künstlerisches Produzieren und kulturelles Erleben ermöglichen will, muss jetzt verlässliche Regeln und Rahmenbedingungen schaffen.“ Man habe mittlerweile genug Erfahrung mit sicheren Veranstaltungen, leistungsfähigen Lüftungsanlagen und effektiven Hygienekonzepten. Dies gewährleistet laut Brosda einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Auch die Hilfsprogramme müssen nach Auffassung des Bühnenvereins verlängert werden. „Die Kultur gehört zu den am härtesten getroffenen Branchen. Sie braucht Perspektive.“
Der Bühnenverein warnt vor pauschalen Begrenzungen von Sitzplatzkapazitäten. Ziel von Politik und Kulturinstitutionen müsse ein „uneingeschränkter Zugang“ zu den Sälen und Theatern sein – auch „um die künstlerische und gesellschaftliche Kraft von Theatern und Orchestern wieder zur vollen Entfaltung zu bringen“.
In Deutschland gibt es noch immer große Unterschiede. Bekanntlich hat Bayern die Kapazität vor Kurzem von 50 auf 75 Prozent erhöht. In Berlin dagegen können Säle mit maximal 2000 Plätzen zu 100 Prozent, darüber zu 30 Prozent ausgelastet werden. Dies immer unter Einhaltung der 2G- und Masken-Pflicht. Die neue Kapazitätsgrenze in Bayern wird unterschiedlich gehandhabt. Während manche die 75 Prozent sofort umsetzten, tun dies etwa Bayerische Staatsoper oder BR-Symphonieorchester aus organisatorischen Gründen erst ab März. mm