John McLaughlins Auftritte in Montreux sind unter Jazz-Fans Legende. Ganze LP-Boxen haben sich den Shows des Gitarristen beim Festival in der Schweiz gewidmet. Nun erscheint mit „The Montreux Years“ eine Zusammenfassung auf Doppel-Vinyl, die einerseits das Manko hat, viel zu knapp bemessen zu sein – andererseits den Vorteil, dass sie sich prima als Einstieg in das Schaffen des Jazz-Fusion-Pioniers eignet. Es ist die neue Ausgabe einer Reihe aus dem Nachlass von „Funky“ Claude Nobs, dem Kurator des Montreux Jazz Festivals – nach Nina Simone, Muddy Waters, Etta James und Marianne Faithfull die erste, die einen lupenreinen Jazzer behandelt. Die sechs Aufnahmen stammen aus den Jahren 1978 bis 2016. Spektakuläres findet sich zuhauf, etwa die ganze Seite C, auf der McLaughlin 1987 mit seinem Kumpel Paco de Lucia musizierte. Bei Carla Bleys „Sing me softly of the Blues” begleiteten ihn 1995 The Free Spirits inklusive Organist Joey DeFranceso mit gehörigem Dampf. Und bei „Friendship“ mit der One Truth Band (1978) macht das Zusammenspiel dem Titel alle Ehre. lö