Duell im Glücklichsein

von Redaktion

In der Olympiahalle sind Rainhard Fendrich und seine Fans froh, sich endlich wiederzuhaben

VON JÖRG HEINRICH

Gefühlt war zwei Jahre lang Winter. Aber jetzt spürt man ihn, den Frühling in München. Und da schießen nicht nur die Krokusse aus der Erde, sondern endlich auch wieder große Popkonzerte. Die Musik ist zurück in der Stadt. Den Anfang hat am Freitagabend vor 5500 Fans in der Olympiahalle Rainhard Fendrich gemacht, Groß-Chansonnier aus Wien. Er brachte schon mit dem dritten Lied auf den Punkt, was seine Fans bewegt hat: „Vü schöner is des G’fühl“ – wenn man Musik wieder live erleben darf.

Zwei Jahre hat der 67-Jährige warten müssen, bis er mit seiner Tour zum Album „Starkregen“ richtig durchstarten kann. Entsprechend froh ist Fendrich, wie er zu Beginn verraten hat: „Wenn ich in den letzten Monaten etwas gelernt habe, dann ist es, wie sehr man Nähe vermisst, wenn sie plötzlich nicht mehr da ist.“ Mit 2G und Maskenpflicht am Platz ist das mit der Nähe zwar immer noch kompliziert. Aber Fendrich und seine tadellose Band nahmen die Fans musikalisch in den Arm, mit ihrem gepflegtem Mix aus Pop und Chanson.

Der Raini legte mit „Rock ‘n’ Roll Band“ los und erkundigte sich danach: „Haben Sie Wien schon bei Nacht geseh’n?“ Ja, haben wir – aber München bei Nacht war bei diesem Konzert auch nicht verkehrt. Die „Schickeria“ tanzte früh den „Tango korrupti“. Und zum Finale (nach Redaktionsschluss) waren die Kracher angekündigt, vom „Macho“ bis zum „Bergwerk“. München ist im Frühling endlich wieder auf der „Strada del Sole“ unterwegs. Künstler und Fans lieferten sich ein enges Duell in Sachen Glücklichsein, das auf hohem Niveau Unentschieden endete.

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