Die Geigerin Lisa Batiashvili (Foto: Jens Kalaene/dpa) begrüßt den Rauswurf des russischen Dirigenten und Putin-Freunds Valery Gergiev bei den Münchner Philharmonikern. „Auf jeden Fall ja. Ein bisschen überfällig meiner Meinung nach“, antwortete sie in einem Interview der „Passauer Neuen Presse“ auf die Frage, ob die Entlassung eine gute Entscheidung sei. „Jemand, der Krieg und Okkupation unterstützt, gehört für mich nicht auf eine freie europäische Bühne“, sagte die Künstlerin. Wie berichtet, hatte die Stadt München Gergiev als Chef der Münchner Philharmoniker entlassen, weil er sich nicht öffentlich von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine distanziert hatte. Die 1979 in Georgien geborene Batiashvili, die als Kind mit ihren Eltern nach Deutschland kam, erinnerte in dem Interview auch an den Krieg in ihrem Heimatland im Jahr 2008. Georgien hatte binnen weniger Tage eine Niederlage gegen Russland erlitten und endgültig die Provinzen Südossetien und Abchasien verloren. „Seit 2008 habe ich immer wieder versucht, meine Sorgen und meinen Schmerz zu äußern, damit die Menschen ein Bewusstsein bekommen, welche Gefahren drohen“, sagte Batiashvili. „Das alles – auch die Annexion der Krim, der Krieg in der Ostukraine – wurde zu lange geduldet, bis es nun zu spät ist, angemessen zu reagieren.“
Mit vier Auszeichnungen ist der Western „The Power of the Dog“ der Sieger bei den Critics Choice Awards. Der US-Kritikerverband bedachte das Werk in Los Angeles mit Preisen für den besten Film, für Jane Campion als beste Regisseurin, für das beste adaptierte Drehbuch und für die beste Kamera. „The Power of the Dog“ erzählt die Geschichte zweier ungleicher Brüder in den USA in den Zwanzigerjahren. Campion hatte zuvor schon bei den Auszeichnungen der US-Regiegilde den Hauptpreis gewonnen. Sie und ihr Film gehen nun als große Favoriten ins Rennen um den Oscar am 27. März.
Das Schreiben hat dem US-Schriftsteller T.C. Boyle einen Lebenssinn gegeben. „Man muss versuchen, eine Bedeutung für das eigene Leben zu finden und ich tue das durch meine Arbeit“, sagte der 73-Jährige dem „Zeitmagazin Mann“. Früher habe er Heroin genommen, seine Eltern waren beide Alkoholiker. Der Grund für Alkohol- und Drogenabhängigkeit sei die Bedeutungslosigkeit des eigenen Lebens, sagte Boyle. „Wir wissen nicht, was das eigentliche Geheimnis ist. Und dann sind wir tot.“ Aber: „Man kann nicht schreiben, wenn man nicht klar im Kopf ist.“ Heute habe er die Drogen durch eine „gesunde Sucht“ ersetzt: das Schreiben.