Eine Bläser-Symbiose par excellence: Mark Turners Tenorsaxofon und Jason Palmers Trompete umspielen sich in frei assoziierendem Ideenaustausch, mal schattiert der eine den anderen, mal umschlingen sich ihre Melodiegirlanden. Die Abwesenheit eines akkordischen Instruments nutzen die Bläser in kontrapunktischer Linienführung zur Skizzierung harmonischer Felder, immer auch aufmerksam mit Bass und Schlagzeug korrespondierend. In ihrer selbst gewählten Kontrolliertheit erreicht diese zwischen einem beinahe asketischen Klangideal und sehr dynamischem Voranschreiten oszillierende Musik eine enorme, aber nie exzessive Freiheit und eine seltene Tiefe des Ausdrucks. Faszinierend, wie dem bisweilen schwebend entrückt klingenden Quartett en passant eine Neudefinition von Cool Jazz fürs 21. Jahrhundert gelingt – immer eine trennscharfe Linie ziehend zwischen tiefer Emotion und Sentimentalität. run