Hinter dem sperrigen Titel „ZERV“ verbirgt sich die vermutlich nur wenigen Menschen bekannte „Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität“, die von 1991 bis 2000 Seilschaften aufdröseln sowie SED-Verbrechen ermitteln sollte. Die Sondereinheit existierte tatsächlich, auch wenn manche Fälle, mit denen sie in der spannenden sechsteiligen Serie beschäftigt ist, heute wie ausgedacht erscheinen. Dustin Loose inszenierte „ZERV“ weniger als Thriller. Im Vordergrund stehen vielmehr die Schwierigkeiten bei der Annäherung von Ost und West, privat wie beruflich. Mit Fabian Hinrichs als Besserwessi und Nadja Uhl als alleinerziehender Kommissarin ist die Serie eine originelle, intelligente Zeitreise in eine viel zu schnell verdrängte Phase des vereinten Deutschlands. ulf