„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, „Sag mir wo die Blumen sind“ – die Lieder, mit denen Marlene Dietrich berühmt wurde, sind längst ebenso geflügelte Worte wie ihre Filmtitel. Dazu gehören Klassiker wie „Der blaue Engel“ und „Blonde Venus“. Auch 30 Jahre nach ihrem Tod am 6. Mai 1992 ist sie der wohl einzige deutsche Star, der weltweit als Ikone gilt.
Bis heute steht Dietrich für die mondäne und souveräne Frau mit distanzierter Leidenschaft. Sie prägte das Image der kühlen Diva, auf das sich seitdem zahllose Nachahmerinnen beziehen. Zur Ikone wurde sie auch durch ihren genderfluiden Umgang mit Sexualität.
1901 kam Marlene Dietrich in Schöneberg zur Welt. Berühmt wurde sie mit der Rolle der feschen Lola in „Der blaue Engel“, Josef von Sternbergs Verfilmung des Heinrich-Mann-Romans „Professor Unrat“ (1930). Der amerikanische Regisseur war Dietrichs Entdecker, er inszenierte sie in sieben Filmen als verführerische Leinwandpersönlichkeit. Die wollte sich bald auch Joseph Goebbels zunutze machen. Doch Dietrich lehnte es ab, sich für das Propagandakino der Nazis einspannen zu lassen. Nachdem sie 1939 die deutsche Staatsbürgerschaft abgelegt und die US-amerikanische angenommen hatte, begann sie an der Front für US-Soldaten aufzutreten.
Ihren letzten Filmauftritt hatte sie 1978 in „Schöner Gigolo, armer Gigolo“, danach lebte sie bis zu ihrem Tod zurückgezogen in Paris. Sie war alkohol- und tablettensüchtig, nach einem Sturz bettlägerig. Vor allem ihre einzige Tochter Maria Riva kümmerte sich um sie. dpa