IN KÜRZE

Begehrte Passionsspiele Kebekus plant rein weibliches Festival

von Redaktion

Die Oberammergauer Passionsspiele sind zu drei Vierteln ausverkauft. Zu Beginn des Krieges in der Ukraine habe es viele Absagen vor allem aus den USA gegeben, so Geschäftsführer Walter Rutz, doch seit Ostern ziehe die Nachfrage stark an. Die Hälfte der Karten für 2022 war schon zuvor vergeben. 2020 musste die Passion Coronabedingt abgesagt werden. Wer schon reserviert hatte, konnte umbuchen. Rund 200 000 Karten seien auf 2022 umgeschrieben worden. Für Unmut sorgt die Plattform Viagogo. Dort werden Tickets zu Preisen bis zu 400 Euro angeboten. Die Originalpreise liegen zwischen 30 und 180 Euro. „Auch wenn Sie ein teures Ticket kaufen, ist es also durchaus möglich, dass Sie am Ende in der günstigsten Kategorie für 30 Euro Originalpreis sitzen“, warnen die Oberammergauer. Zu den 103 Aufführungen werden bis zu 450 000 Besucher aus aller Welt erwartet.

Komikerin Carolin Kebekus kritisiert fehlende Künstlerinnen bei großen Musikfestivals. „Das geht 2022 nicht mehr“, meint die 41-Jährige. Das Argument, dass es zu wenige Frauenbands gebe, könne sie nicht mehr hören. Sie selbst veranstaltet am 6. Juni in Köln das DCKS-Festival, bei dem ausschließlich Künstlerinnen auftreten. Es sei kein Problem gewesen, Musikerinnen zu finden: „Wir sind überhäuft worden mit Anfragen, die alle den gleichen Tenor hatten: Bitte, bitte lasst uns stattfinden.“ Bisher sind etwa Auftritte von Lea, den No Angels und Mine bestätigt. Als Besucher seien natürlich auch Männer eingeladen. In der Comedy- wie in der Musikbranche sei es noch oft so, dass Veranstalter „genau eine Frau buchen und denken: Reicht doch, Quote erfüllt.“

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