Es fällt schwer, Wet Leg nicht zu mögen. Die jungen Damen Rhian Teasdale und Hester Chambers sprechsingen mit zur Schau gestellter Nonchalance Schlüpfriges und Selbstironisches zu Schrammelrock – und selbst Iggy Pop zeigte sich von der Single „Chaise Longue“ im vergangenen Jahr entzückt: „Man könnte 100 Leute bitten, es nachzusingen, und es würde nie gleich klingen.” Im zweiten Hit des selbstbetitelten Debütalbums, „Wet Dream”, geht es um einen Lüstling, der ein Mädchen zu sich nach Hause locken will, angeblich um den Film „Buffalo 66“ anzuschauen. Andernorts berichten die Britinnen von schlechten Partys und pubertären Fantasien, und stets schwingt mit, dass das Heranwachsen doch eine nicht eben leichte Zeit ist. Die Musik erinnert angenehm an die Breeders, Pavement, die Strokes und Courtney Barnett – alles prima Reverenzen. Dass sich manches ein bisschen gleich anhört: geschenkt. Solange die Refrains bei aller Widerborstigkeit so verdammt cool sind. lö