Es ist eine unheilige Familie: María, Ingvar und… Tja, was ist das für ein Zwitterwesen, das dem Schafhirtenpaar zur Wintersonnwende in den Stall geboren ward? Jedenfalls nimmt María es anstatt einer früh verstorbenen Tochter en. Und sie macht mit erschreckender Konsequenz das unheimlich Wundersame zur Normalität. „Lamb“, isländischer Oscar-Kandidat, ist eine Fabel über Trauer, eine heidnisch-archaische Verkehrung der Weihnachtsgeschichte. Und auch wenn Regie-Debütant Valdimar Jóhannsson und Autor Sjón („The Northman“) letztlich etwas zu bemüht Drama aus der starken Grundkonstellation leiern: Das wahre Schauspiel ist die karge, gleichgültige Ur-Landschaft Islands – versus die seelischen Klüfte, die sich in Noomi Rapaces faszinierendem Gesicht offenbaren hinter der geradezu geologischen Macht von Marías Entschlossenheit. wil