Es ist so einfach wie wahr: „Die Demokratie stirbt dort, wo die freie Presse unterdrückt wird“, sagt Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am heutigen Dienstag. Aktuelles Beispiel: Russland. „Mit Zensur, Desinformation, Drohungen und roher Gewalt wird versucht, eine freie und unabhängige Berichterstattung zu verhindern“, warnt der SPD-Politiker.
In Deutschland setzt sich der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) seit jeher politisch und gesellschaftlich an unterschiedlichen Stellen für die Pressefreiheit ein – und verdeutlicht den Wert einer freien, unabhängigen Berichterstattung. Der Internationale Tag geht auf den 3. Mai 1991 und die Erklärung von Windhoek zurück, einer von afrikanischen Journalisten ausgearbeiteten Grundsatzerklärung mit der Forderung nach freien, unabhängigen Medien auf dem afrikanischen Kontinent und in aller Welt. Das ist einer der Ursprünge für den von der Unesco ausgerufenen „Press Freedom Day“. In Erinnerung an dieses Ereignis hat der BDZV in diesem Jahr die österreichische Künstlerin Xenia Hausner gewinnen können, ein Motiv für die deutschen Zeitungen zu schaffen. Es zeigt eine Frau, die etwas – eine Maske?, ein Brett? – vor Augen hält. „Das Werk trägt den Titel ,Out‘ – wie ,aus‘ oder ,außerhalb‘“, erklärt die 71-Jährige. Es habe etwas mit ausklinken oder wegschauen zu tun. „Es zeigt eine junge Frau, die das sprichwörtliche Brett vor dem Kopf hält. Aber gleichzeitig erlauben die Sehschlitze das ‚Durch-Schauen‘, das genaue Hingucken, was passiert, um sich ein eigenes Bild von der Welt zu machen.“ Hausner gefalle das „Doppelbödige“ – ihre Bilder hätten keine eindeutige Botschaft. Die Berliner Ausstellung, bei der derzeit auch „Out“ zu sehen ist, heißt „Unintended Beauty“. „Da geht’s – in Verkehrung von Rilke – um das Schreckliche, das durch die Aufarbeitung in der Kunst der Anfang von etwas Schönem, also hoffentlich von einem interessanten Bild werden kann.“