Marius, ein Bursche in der Nichtmillionenstadt Frankfurt am Main, ist ein Pubertierender wie viele andere. Er befasst sich mit dem Leben und dem Tod, hinterfragt sämtliche Entscheidungen von Erwachsenen und wagt irgendwann sein Coming-out. Doch an diesem Punkt, an dem im Spielfilm meistens alles endet, setzt der hauptberufliche Familientherapeut Michael Bohl in seinem packenden, trotz aller Lebenstipps auch sehr humorvoll erzählten Jugendroman noch eins drauf. Im Vordergrund stehen die Abnabelung von den Eltern sowie die Freundschaft zu Max und Sami. Doch mit einigen wirklich überraschenden Wendungen sorgt Schriftsteller-Debütant Michael Bohl für ordentlich frischen Wind im Genre. Man spürt genau, wie umsichtig er seine Charaktere gestaltet hat und wie ernst er die Verklemmungen, Ängste und Sorgen der Jugendlichen nimmt. ulf