IN KÜRZE

Venedig ehrt Catherine Deneuve Kinemathek rückt die Ukraine ins Zentrum Milliardärin Horten eröffnet ihr Museum Südtirol trauert um Autor Joseph Zoderer

von Redaktion

Die französische Kino-Ikone Catherine Deneuve erhält von der Film-Biennale in Venedig in diesem Jahr den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk. Die 78-Jährige, bekannt unter anderem durch die Filme „Schöne des Tages“, „Ekel“ und „Indochine“, ist eine der wichtigsten Schauspielerinnen Frankreichs und international ausgezeichnet, etwa mit dem Goldenen Löwen in Venedig, dem César in ihrem Heimatland und dem Europäischen Filmpreis. Festivaldirektor Alberto Barbera würdigte Deneuve als „unbestrittenes Talent im Dienst der Schauspielkunst, zeitlose Diva und wahre Ikone der Leinwand“. Das Festival findet heuer vom 31. August bis 10. September statt.

Die Deutsche Kinemathek und mehrere Kinos in der Bundesrepublik planen eine Reihe mit ukrainischen Filmen. Vom 12. bis 30. Juni sollen in Berlin, Leipzig und Hamburg mehrere Produktionen gezeigt werden. Die russische Kriegsrhetorik propagiere, dass die Ukraine ein künstlicher Staat ohne eigene Kultur und Geschichte sei, schreibt die Kinemathek in Berlin. „Diese Filmreihe beweist das Gegenteil.“ Gezeigt werden etwa der Stummfilm „Arsenal“ aus den Zwanzigerjahren und etliche neuere Produktionen. Eine der Kuratorinnen schickte eine Videobotschaft aus Odessa. Das Projekt sei nicht nur eine Ehre für sie und ihre Kollegin, sagte Julia Kowalenko, sondern gebe ihnen auch ein Gefühl der Unterstützung für die ukrainische Filmgemeinschaft.

Die hochkarätige Privatsammlung der Milliardärin Heidi Goëss-Horten wird dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die zurückgezogen lebende Mäzenin hat im Wiener Stadtzentrum in versteckter Lage ein kompaktes Museum bauen lassen, das heute als „Heidi Horten Collection“ seine Pforten öffnet. Um die Architektur des Hauses wirken zu lassen, werden vorerst nur 50 der etwa 500 Werke aus dem Besitz der 81-jährigen Sammlerin gezeigt. Neben Jean-Michel Basquiat, Andy Warhol und Robert Rauschenberg sind vor allem zeitgenössische Arbeiten zu sehen. Dabei spielen Tiermotive eine wichtige Rolle für Goëss-Horten, die nach eigenen Angaben „oft aus dem Bauch heraus“ Kunst ankauft.

Der Südtiroler Autor Joseph Zoderer ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Er galt als einer der prägenden Schriftsteller des Alpenraums und einer der wichtigsten Autoren der deutschsprachigen Provinz in Norditalien. Zoderer wurde 1935 in Meran geboren, zog als Kind aber mit seiner Familie nach Graz in Österreich. Er beobachtete in den Jahrzehnten danach die Konflikte zwischen den deutschsprachigen Südtirolern und den Italienern mitsamt den brisanten Fragen der Identität. „Die Walsche“ (1982) ist sein bekanntester Roman.

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