Rock im Park ist zurück

von Redaktion

In Nürnberg sind die Fans überglücklich

VON KATHRIN BRACK

Schwarze Wolken hängen bedrohlich über dem Nürnberger Dutzendteich. Schwere Unwetter sind für diesen Freitagabend vorhergesagt, auch der Veranstalter ist gewarnt. Doch an einen möglichen Wolkenbruch verschwenden viele der Besucher von Rock im Park am Nachmittag noch keinen Gedanken. Für sie heißt es: den richtigen Check-in-Punkt finden, um ihre Tickets gegen ein Armband zu tauschen. Und dass auf dem Festivalgelände bereits mit Airbourne, Shinedown und Bush die ersten Bands hörbar rocken, trübt auch nur bei wenigen die Stimmung.

Mit zweijähriger Verspätung holt Rock im Park sein 25-jähriges Jubiläum nach, verbunden mit einigen Neuerungen. Neben unterschiedlichen Zugangspunkten für die unterschiedlichen Ticketkategorien und neuen Namen für die drei Hauptbühnen, ist in diesem Jahr erstmals ein Awareness-Team im Einsatz, das vor Übergriffen schützen und Anlaufstelle für Opfer sein soll. Und auf dem gesamten Gelände wird bargeldlos mit einem Chip am Zugangsbändchen bezahlt – was beinahe reibungslos klappt.

Das grundsätzliche Erfolgskonzept der beiden Zwillingsfestivals ist freilich gleich geblieben: Internationale Größen wie Green Day, Muse, Placebo oder The Offspring treffen an drei Tagen in Nürnberg und am Nürburgring in der Eifel auf deutsche Bands wie die Donots, die Sportfreunde Stiller oder Alligatoah.

Dazwischen gibt’s Alternative und allerlei Metal der härteren Gangart, ein bisschen Elektro, was Rock im Park für Metaler, Mainstream-Rocker und Partyvolk gleichermaßen attraktiv macht. Das diesjährige Line-up kann sich aber auch sehen lassen. Zwar ging der ursprüngliche Headliner System of a Down verloren, dafür wurde mit Muse ein ebenbürtiger Ersatz gefunden.

Den Bands merkt man an, dass sie genug Pause hatten. Jonathan Davis, Sänger der kalifornischen Nu-Metal-Band Korn, sagt es treffend: „It’s been two fucking years“, verdammte zwei Jahre. Doch es dauert nicht eine Songlänge, und es wird vor der großen Hauptbühne getanzt und gefeiert, als hätte es die Corona-Zwangspause nicht gegeben. Und so erleben die Fans schon am ersten Tag echtes Festivalvergnügen: Davis, mit bodenlangem Schottenrock und für ein Solo sogar mit Dudelsack, singt und schreit sich abwechselnd die Seele aus dem Leib. Korn spielen Lieder von den neuen Alben, aber natürlich auch Klassiker wie „Freak on a Leash“.

Am Ende ist es ein gelungener Start ins Festival. Auch das befürchtete Unwetter bleibt – zumindest am frühen Abend – aus. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe stürmen die Mitsing-Metaler von Volbeat als erste Headliner des Wochenendes die große Utopia Stage.

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