Scheinbar harmlos groovt sich die Band in den ersten Song, schaltet plötzlich einen Gang rauf, und in dem Moment, als Dana Fuchs die ersten Zeilen faucht, ist man geliefert. Kein Wunder, dass die Amerikanerin weltweit ein verzücktes Publikum hinterlässt: Mit der Verve von Beth Hart und der sandpapiernen Heiserkeit von Janis Joplin singt sie den Blues – und weiß, wovon sie spricht. Fuchs’ Kindheit und Jugend verlief alles andere als glücklich, auch ihre jungen Erwachsenenjahre waren von Tiefschlägen geprägt – bis sie die Hauptrolle im Broadway-Musical „Janis“ ergatterte. Es folgten eigene Alben; den jüngsten Beitrag zu ihrer Diskografie sollte man laut hören: „Borrowed Time“ bedient sich an Southern-Rock-Klangwelten und ist eindeutig für die Bühne konzipiert. Das hat manchmal den Haken, dass die Songs arg auf unmittelbare Wirkung setzen und am Spannungsbogen scheitern. Den Genuss trübt das aber kaum. cu