Es ist ja nicht einfach irgendeine Geige. Dieses Instrument, das da nun in New York zu einer Wahnsinnssumme versteigert wurde, ist schon durch viele berühmte Hände gegangen. Wohl auch deshalb war die Stradivari dem Höchstbietenden 15,3 Millionen Dollar (rund 14,4 Millionen Euro) wert. Wie das New Yorker Auktionshaus Tarisio mitteilte, blieb sie damit jedoch tatsächlich noch knapp unter dem Rekordpreis von 15,9 Millionen Dollar, der 2011 für eine andere Geige des berühmten italienischen Geigenbaumeisters und Gitarrenbauers Antonio Stradivari (1644-1737) gezahlt worden war.
Die nun versteigerte, im Jahr 1714 angefertigte Geige hatte lange dem berühmten russischen Virtuosen Toscha Seidel (1899-1962) gehört, der mit ihr unter anderem die Filmmusik für den Hollywood-Klassiker „Der Zauberer von Oz“ einspielte und seinen noch berühmteren Schüler Albert Einstein (1879-1955) unterrichtete. „Diese Geige hat direkt neben dem großen Mathematiker und Wissenschaftler gespielt“, als Toscha Seidel und Nobelpreisträger Einstein in Einsteins Haus in Princeton einst zusammen Quartette gespielt hätten, erklärte der Gründer des Auktionshauses Tarisio, Jason Price. 1933 gaben Seidel und Einstein zudem ein Benefizkonzert in New York, um aus dem nationalsozialistischen Deutschland geflohene jüdische Wissenschaftler zu unterstützen.
Zuletzt hatte die Stradivari einem Sammler aus Japan gehört. Wer sie nun in New York ersteigerte, teilte das Auktionshaus nicht mit. afp