Der Schauspieler Peter Reusse ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 81 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Reusse (Foto: Hubert Link/dpa) machte vor allem in der DDR in Filmen und auf der Bühne Karriere. Wegen der Jugendlichkeit seiner Rollen in den 60er- und 70er- Jahren wurde er auch mal als „James Dean des Ostens“ bezeichnet. Reusse stammte aus Teltow. Nach einem Studium an der Babelsberger Filmhochschule spielte er an verschiedenen Theatern der DDR. 1970 wurde er festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater in Berlin. Seine erste Hauptrolle vor der Kamera übernahm Reusse 1965 in „Denk bloß nicht, ich heule“ von Frank Vogel. Der Film über Probleme der Nachkriegsjugend in der DDR landete nach Probeaufführungen bis zur Wende im Giftschrank. Bis zur nächsten Hauptrolle in einem Defa-Film dauerte es zwölf Jahre. Das Jahr 1993 markierte einen tiefen Einschnitt. Bei Proben zu „Der Eismann kommt“ brach Reusse im Deutschen Theater zusammen. Es folgten Gedächtnisverlust, persönliche Krise, Ende der Karriere als Schauspieler. Für Reusse begann eine Zeit als Maler und Bildhauer, er schrieb Gedichte, Erzählungen, Romane, Tagebuchaufzeichnungen und Drehbücher.
Für „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ erhält Regisseur Andreas Dresen den nationalen Friedenspreis des Deutschen Films „Die Brücke“. In der Verfilmung einer wahren Geschichte kämpft Deutsch-Türkin Kurnaz für die Freilassung ihres Sohnes aus dem Gefangenenlager Guantánamo. Der Preis ist mit 7500 Euro dotiert. Der internationale Friedenspreis des Deutschen Films geht an die französische Filmemacherin Catherine Corsini für „In den besten Händen“ über Themen wie den Pflegenotstand und die Spaltung der Gesellschaft (ebenfalls 7500 Euro). Den Spezialpreis (3000 Euro) gibt es für die ukrainische Regisseurin Maryna Er Gorbach und „Klondike“ – das Drama einer Hochschwangeren und ihres Mannes im zertrümmerten Haus am ostukrainischen Kriegsschauplatz Donezk im Jahr 2014.
Bogdan Roščić will in seiner zweiten Amtszeit als Intendant der Wiener Staatsoper neue Publikumsschichten ansprechen. Österreichs Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer gab am Montag bekannt, dass der Vertrag des 58-Jährigen bis 2030 verlängert wurde (siehe Kritik oben). Roščić habe die Bühne erfolgreich durch die Pandemie geführt und begonnen, die Regie-Handschrift am Haus zu verjüngen. Der Intendant will 2024 eine zweite Spielstätte für Kinder und Jugendliche eröffnen.