Einst ließ Duke Riley Tauben vor der Skyline Manhattans tanzen, jetzt hat der US-Künstler Müll aus dem Meer vor New York zu Kunst gemacht. Die Ausstellung „Death to the Living, Long Live Trash“ (auf Deutsch etwa: Tod den Lebenden, lang lebe der Müll), die ab diesem Freitag im Brooklyn Museum zu sehen ist, zeigt Dutzende Objekte. So hat der 1972 geborene Riley beispielsweise gefundene Plastikflaschen verziert oder gesammelte Fundstücke zu Mosaiken verbunden.
„Es ist die Ironie eines maritimen Museums, bei dem die meisten Ausstellungsstücke aus Müll sind – und damit vielleicht auch ein Blick in die Zukunft“, sagte Riley, der aus Boston stammt und inzwischen im New Yorker Stadtteil Brooklyn lebt, bei einer Vorab-Besichtigung. „Ich bin seit Jahren auf dem Wasser unterwegs und sehe, wie der Plastikmüll zugenommen hat und wie man andere Dinge, etwa Glas oder Muschelschalen, viel seltener findet.“
Die Schau soll bis zum 23. April zu sehen sein. Riley hat schon mit mehreren Kunst-Aktionen für Schlagzeilen gesorgt. 2016 etwa ließ er rund 2000 Tauben mit LED-Leuchten an den Krallen mehrere Wochen lang am Abendhimmel über dem New Yorker East River in die Lüfte steigen. Mit einer grünen Corona-Maske erinnerte der vielfach tätowierte Künstler im Brooklyn Museum daran – darauf stand: „Brooklyn, das ist eine Tauben-Sache.“ dpa