Nicht erst seit Erscheinen ihres kritischen Werks „Wuhan Diary: Tagebuch aus einer gesperrten Stadt“ 2020 sei die gefeierte Autorin Fang Fang im gegenwärtigen China in Schwierigkeiten. So der Übersetzer Michael Kahn-Ackermann im Nachwort ihres neuen Buchs. „Wütendes Feuer“ ist die retrospektiv erzählte, ungeschminkt brutale Geschichte einer zum Tode verurteilten jungen Ehefrau, die vergeblich um ihre Emanzipation rang. Schuld trug vor allem das traditionelle Rollenverständnis im rückschrittlichen ländlichen Mittelchina Anfang der Neunzigerjahre: „Zivilisation soll heißen, dass ihr Frauen bei allem besser dran seid? Na, dann will ich keine.“ Während Yingzhi zwischen Naivität, Trotz und Bedrängnis bis zur Prostitution geht, hallt ihr verzweifelter Schrei nach Recht und Gerechtigkeit von Beginn an schonungslos auf jeder Seite nach. Ein politisches Buch – in Romanform schwierig. teg