IN KÜRZE

Staatsoper muss Premiere umbesetzen Bachmann-Preis geht an Ana Marwan

von Redaktion

Mit der Premiere von Krzysztof Pendereckis „Die Teufel von Loudun“ werden heute Abend die Münchner Opernfestspiele eröffnet. Nun musste Regisseur Simon Stone kurzfristig die Hauptrolle des Grandier umbesetzen: Wolfgang Koch, der die Partie ursprünglich singen sollte, sagte krankheitsbedingt ab. Die Oper wurde seit der Uraufführung erst wenige Male gespielt, was die Auswahl an Sängern, die die Rolle bereits erarbeitet haben, schwierig gestalte, teilte die Staatsoper mit. Daher habe man sich für eine „außergewöhnliche Lösung“ entschieden: Robert Dölle aus dem Ensemble des Münchner Residenztheaters wird die Partie szenisch darstellen. Jordan Shanahan singt sie von der Seite der Bühne. Auch bei den beiden Vorstellungen von „Les Troyens“ am 6. und 10. Juli muss die Staatsoper umbesetzen: Jennifer Holloway übernimmt die Rolle der Cassandre/des Schattens von Cassandre anstelle von Marie Nicole Lemieux. Bei den Hugo-Wolf-Liederabenden mit Christian Gerhaher und Julia Kleiter beziehungsweise Anna Lucia Richter beziehungsweise Anna Prohaska am 8., 15. und 29. Juli sitzt Ammiel Bushakevitz am Klavier anstelle des erkrankten Gerold Huber. Weitere Informationen gibt es online unter www.staatsoper.de.

Die aus Slowenien stammende Autorin Ana Marwan hat den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt gewonnen. Für ihren lakonisch-hintergründigen Text „Wechselkröte“ wurde sie gestern bei den 46. Tagen der deutschsprachigen Literatur im österreichischen Klagenfurt ausgezeichnet. Die in der Nähe von Wien lebende Schriftstellerin setzte sich gegen 13 Mitbewerber durch und erhält 25 000 Euro Preisgeld. Die 1980 geborene Marwan erhielt von der Jury die höchste Punktzahl für ihre Erzählung über eine Frau, deren zurückgezogenes Leben mit Mann und Einfamilienhaus von einer Amphibie und einer Schwangerschaft durcheinandergebracht wird. Es sei ein „zarter und leiser Text, der mit der Sprache einen eigenwilligen Tanz aufführt“, sagte Juror Klaus Kastberger. Der Preis ist der in Klagenfurt geborenen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) gewidmet. Voriges Jahr hatte ihn die im Iran geborene, in Deutschland aufgewachsene und in Österreich lebende Nava Ebrahimi gewonnen. Diesmal wurde das mehrtägige Wettlesen zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder mit Autorinnen und Autoren sowie Publikum in Präsenz durchgeführt statt bloß online. Außerdem war ein neues Punktesystem eingeführt worden, das die Jury-Abstimmung der vergangenen Jahre ablöste.

Artikel 5 von 5