Freddie Mercury hätte seine Freude daran gehabt: Auf einem glitzernden Motorrad sitzt lässig und nicht weniger glitzernd Adam Lambert und singt „Bicycle Race“. So viel Gold, so viel Glitzer, so viel Pomp! Dazu die unsterblichen Lieder, zelebriert von Queen und Lambert, der auch nach zehn Jahren noch darüber staunt, dass er mit den Rock-Legenden Brian May und Roger Taylor auf der Bühne stehen darf. Und das vor der ausverkauften Olympiahalle.
Sie bringen auf ihrer „Rhapsody“-Tour eine bombastische Rock-Oper nach München mit allen Hits von „Somebody to love“ bis „A Kind of Magic“, bei dem Mays Gitarre Feuer speit. Und ein akustisches und visuelles Spektakel. Das beginnt bei Bühne, Licht und Effekten. Das setzt sich bei Lamberts grandioser Interpretation der Songs fort, für die er genau die richtige Bandbreite und Stimmfarbe hat, um nicht als Freddie-Kopie dazustehen. Und das endet bei Roger Taylor und Brian May, zwei äußerst lebendige Legenden.
Letzterer setzt sich im dritten Akt des Konzerts allein auf die kleine Vorbühne und singt inmitten eines Meers aus Lichtern „Love of my Life“. Für und mit Freddie, der für eine kurze Sequenz digital und unter Jubel zum Leben erweckt wird. Ein Gänsehautmoment – auch, weil die gesamte Halle mitsingt. Als sich Drummer Roger Taylor ihm anschließt und selbst ans Mikrofon tritt, ist der Nostalgie-Trip perfekt.
Brian May brilliert in München als der große Gitarrist, der er ist. Roger Taylor treibt am Schlagzeug die Songs mit ungebrochener Spielfreude voran. Und Adam Lambert, der mit der richtigen Attitüde auftritt, lässt beiden den Platz, um ihr virtuoses Spiel wirken zu lassen. Bei Redaktionsschluss feierte das Publikum die Show zurecht. Was die Fans hier zu sehen und vor allem hören bekamen, hätte auch Freddie gefallen.