„Er hat sein Ding gemacht“

von Redaktion

„Wir haben das erste Mal 2001 für die Doku-Reihe ,Denk ich an Deutschland‘ zusammengearbeitet. Klaus steuerte den Film ,Die Leopoldstraße kills me‘ bei und kam damit nach einiger Zeit wieder aus der Versenkung. Irgendwie hat er sich in unserer Münchner Firma Megaherz zu Hause gefühlt. Er meldete sich immer wieder an, um seine letzten fünf bis sechs Filme bei uns zu schneiden. Und wir haben uns in all den Jahren – so gut man das mit diesem einsamen, coolen Wolf konnte – angefreundet. Die Schnittplätze hat er oft schon ein Jahr im Voraus gebucht, lange bevor er wusste, was er eigentlich drehen will. Aber das war ihm egal. Seine Art, Filme zu machen, war sperrig und kompromisslos. Ich hab’ ein paar Mal versucht, Klaus zu überreden, erst bei einem Sender vorzusprechen, um die Finanzierung klarzumachen. Da hat er nur gelacht und gesagt: ,Für so nen Scheiß hab ich keine Zeit.‘ Das war riskant und kostspielig für ihn, aber er hat sonst sehr bescheiden gelebt. Das Wichtigste für ihn war, dass er sein Ding machen konnte. Und wie kein anderer, den ich kenne, hatte er das Talent, sich ins echte Leben zu schleichen. Wenn Klaus für einen Film einen Zuhälter mit Lamborghini brauchte, ist er nach Hamburg gefahren und hat sich einen gesucht. Fertig. Was uns verbunden hat? Die Neugier auf Menschen und ihre Geschichten. Oder wie Klaus mal zu mir gesagt hat: ,Cowboy, wir beide bringen unsere Helden zum Leuchten.‘“ FRANZ-XAVER GERNSTL, FILMEMACHER

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