„Vom Saulus zum Paulus“

von Redaktion

„Klaus inszenierte gerade sein ,Amore‘ mit der Cleo Kretschmer in Haidhausen. Die Produktionsfirma hatte mir, dem damals kleinen Akademiestudenten, das Zehnfache meiner Miete geboten, damit sie bei mir drehen kann. Damals habe ich ihn beobachtet: Er führte sich – mit Verlaub – auf wie das letzte Arschloch! Er schrie die Schauspieler an, schnauzte die Kabelträger an, machte die Tonleute zur Schnecke. Er brüllte nur rum. Das war mein Eindruck – und der hielt sich. Bis er mich vor vier, fünf Jahren anrief. Er habe mich und mein Schaffen seit damals verfolgt, ich sei einer der größten Künstler, blabla, und dann fragte er, ob ich nicht mit ihm arbeiten wolle. Wir trafen uns und ich habe ihm sehr deutlich meine Meinung zu der Situation damals gesagt. Aber er hatte sich seither völlig gewandelt, wie Saulus zu Paulus! Und dann haben wir zusammen gedreht. Zuletzt wollte er mich für seinen neuen Film ,Feuchtkeks und Minusbrötchen‘ besetzen. Er hat mir eine seiner typischen SMS geschrieben, Smartphone hatte er ja nicht. Seine letzte Nachricht an mich hieß ,LOVE. Klaus‘. Jetzt ist er tot… Und ich dachte mir: ,Wenn ich mit 80 noch so drauf bin wie er, dann ist alles gut gelaufen. Alles richtig gemacht.‘ Ein großer Künstler hat die Bühne des Lebens verlassen. Als Person werde ich ihn vermissen. In seinen Filmen lebt er weiter. Respekt. Chapeau.“ FLATZ,

BILDENDER KÜNSTLER

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