Sie ist in mehr als 50 Jahren vom Hitparaden-Backfisch zur Diva gereift. Nun verneigt sich Marianne Rosenberg selbst vor den großen Frauen der Pop-Geschichte. Ihr Album „Diva“ versammelt zwölf auf Deutsch übersetzte Cover-Versionen großer Frauenhits. Aus „I’ve seen that Face before“ von Grace Jones wird „Fremd (Liebe an die Macht)“. Auch Gloria Gaynor („Never can say Goodbye“), Amanda Lear („Follow me“) oder Blondie, deren „Heart of Glass“ die Rosenberg nach 1979 zum zweiten Mal nachsingt, sind dabei. Die Texte wurden ordentlich übersetzt, die gereifte Stimme der 67-Jährigen passt gut – wäre da nicht der fidele Synthesizer-Sound aus der Retorte. Statt echten Streichern und Bläsern, die heute keiner mehr bezahlen will, klingt’s nach Plastik. Das trübt die Freude an der tollen Songauswahl erheblich. Große Diven wie Marianne, Gloria oder Amanda hätten mehr Mühe, Liebe und Klasse verdient. jh