IN KÜRZE

Halbzeit-Bilanz bei den Passionsspielen

von Redaktion

Christian Stückl, Spielleiter in Oberammergau, hat zur Halbzeit der Passion seine Forderung nach der Öffnung des Spielrechts für erst kürzer im Ort lebende Menschen bekräftigt (wir berichteten). Bisher darf bei der Passion spielen, wer in Oberammergau geboren ist oder mindestens 20 Jahre im Dorf lebt. Das sei ein „Unrechtsgesetz“ und „ziemlich dämlich“, kritisierte Stückl. „Wer hier wohnt, soll mitspielen.“ Die Regel grenze aus und behindere Integration. Für den Regisseur wären zweieinhalb bis drei Jahre praktikabel. Denn in diesem Zeitraum vor einer Passion werden die Spieler registriert. „Es ist wichtig, dass man junge Leute integriert“, sagt Stückl. „Integration hat nichts damit zu tun, wie lange jemand hier ist.“ Auch der Geschäftsführer Walter Rutz sagt: „Man braucht eine neue Regelung.“ Die 20-Jahres-Regel gilt seit 1960. Hintergrund soll damals der Zuzug von Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen sein, die nicht mitspielen sollten. Bürgermeister Andreas Rödl (CSU) geht davon aus, dass das Thema vor der Passion 2030 erneut im Gemeinderat landet. Trotz Corona und anderer Widrigkeiten ziehen die Oberammergauer zur Halbzeit des Spiels eine positive Bilanz. Rund 85 Prozent der Karten seien verkauft, sagte Rutz. „Ich bin positiv gestimmt, dass wir an 90 Prozent der Auslastung herankommen“, so der Geschäftsführer. „Es läuft toll für die schwierigen Zeiten“, sagte auch Frederik Mayet, Pressesprecher und zum zweiten Mal als Jesus auf der Bühne. Die Passion läuft noch bis zum 2. Oktober.

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