Waffen-Bann

von Redaktion

Albertina zeigt Trokuts Werk „Imagine“

VON ALBERT OTTI

Eine überdimensionierte Waffe in einem beinahe drei Meter hohen und breiten Käfig thront in den kommenden Monaten auf der Albertina in Wien. Die mehr als drei Meter hohe Skulptur des kroatischen Künstlers Vladimir Dodig Trokut (1949-2018) wurde gestern auf das Vordach des Museums in der österreichischen Hauptstadt gehievt und wird dort vorläufig bis Oktober ausgestellt.

Das Werk mit dem Titel „Imagine“ sei ein entschiedenes Zeichen gegen Gewalt, sagte Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder. „Das betrifft Kriege ebenso wie das Thema individueller Gewalt und des privaten Waffenbesitzes, der in den USA jedes Jahr weiter eskaliert. Noch nie haben so viele Kinder auf Kinder geschossen.“

Ursprünglich hatte der Künstler das Werk mit dem Titel „The Songbirds’ Song“ in einer Größe von gerade mal 20 Zentimetern geschaffen. Die Riesen-Version entstand in mehrjähriger Zusammenarbeit mit dem Galeristen Milos Glavurtic, der sie vor einigen Wochen der Albertina schenkte. Der Titel „Imagine“ nimmt laut Schröder auf den gleichnamigen Song von John Lennon (1940-1980) Bezug.

Der Platz für das Kunstwerk wurde bewusst gewählt: „Auf der Bastei der Albertina werden täglich unzählige Selfies gemacht. Wir sollten auch daran denken, dass diese schöne Umgebung nicht vom Himmel gefallen ist, sondern von uns täglich erarbeitet werden muss“, erklärte Schröder.

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