BUCH Zwischen Fiktion und Wahrheit

von Redaktion

Lesenswert ((((;

Die Erinnerung ist ein seltsames Spiel, dessen Regeln nicht dem eigenen Willen unterliegen. In dem neuen Roman von Patrick Modiano (77), „Unterwegs nach Chevreuse“, wirbelt sie die Fetzen der Vergangenheit derart durcheinander, dass man anfangs doch ein wenig irritiert ist. Wer, was, wann, wo? Jean Bosmans, der Hauptperson, einem Autor in Modianos Alter, kommen plötzlich Ereignisse in den Sinn, die sich im Paris der Sechzigerjahre sowie 15 Jahre davor abgespielt haben müssen: Zwei junge Frauen, die er nach Chevreuse begleitet, weil eine von ihnen dort ein Haus gemietet hat. In dem Haus aber, das ein Geheimnis birgt, das nur er kennt, hat er als Kind gelebt. Oder eine Wohnung in Auteuil, wo Nacht für Nacht zwielichtige Personen Hof halten. Drei Männer, die ihm gefährlich werden könnten. Wo sind sie alle geblieben? Sind es vielleicht Figuren, denen Jean ihr Leben gestohlen hat, indem er sie zwischen die Seiten seines Romans geklemmt hat? Ein spannendes Vexierspiel zwischen Fiktion und Wirklichkeit. ltz

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