Mitglieder der Künstlergruppe Ruangrupa haben sich zu ihrer Arbeit bei der documenta und dem Antisemitismus-Skandal geäußert. Auf die Frage, ob die Schau möglicherweise eine Nummer zu groß für sie gewesen sei, antwortete das Ruangrupa-Mitglied Reza Afisina der „Süddeutschen Zeitung“ im Interview: „Wir haben Erfahrung mit der Organisation von Veranstaltungen in Jakarta. Das ist eine Stadt mit zwölf Millionen Einwohnern. Die documenta wird voraussichtlich knapp eine Million Besucher haben, so viele Leute leben dort in meinem Viertel! Sie ist nicht zu groß für uns.“ Das indonesische Kollektiv war mit der Kuratierung der documenta fifteen beauftragt worden. Seit Monaten gibt es Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Schau. Zur Expertenkommission, die von Gesellschaftern der documenta eingesetzt wurde, äußerte sich Ruangrupa-Mitglied Farid Rakun kritisch. „Es geht nicht um die Expertinnen und Experten, sondern darum, wie das Team installiert wurde. In Indonesien haben wir bis heute mit staatlicher Zensur zu kämpfen, viele Werke auf der documenta, zum Beispiel die von Taring Padi, beschäftigen sich damit.“
Der Autor des Erfolgsromans „Der Pferdeflüsterer“, Nicholas Evans, ist tot. Laut Agentur United Agents in London ist der Brite bereits vergangenen Dienstag an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Er wurde 72 Jahre alt. Sein 1995 erschienener Debütroman „Der Pferdeflüsterer“ („The Horse Whisperer“) wurde in 40 Sprachen übersetzt und landete in 20 Ländern auf Platz eins. Insgesamt gingen 15 Millionen Exemplare über den Ladentisch. Das Buch war Grundlage für den gleichnamigen Film mit Robert Redford. Der in der Grafschaft Worcestershire geborene Evans hatte vor seiner Karriere als Autor als Journalist gearbeitet. Auch mit weiteren Romanen hatte er Erfolg. Evans hinterlässt seine Frau und vier gemeinsame Kinder.
Die deutsche Journalistin Helen Hoehne ist als Präsidentin des Verbands der Auslandspresse (HFPA) in Hollywood wiedergewählt worden. Die gebürtige Hamburgerin hatte das Amt erstmals im September 2021 angetreten und damals Reformen mit Zielen wie mehr Diversität und Transparenz versprochen. Die Organisation von in Hollywood ansässigen Auslandsjournalisten stand wegen fragwürdiger Praktiken, Vorwürfen von Bestechlichkeit und mangelnder Vielfalt unter Reformdruck. So gehörte dem Gremium damals kein schwarzes Mitglied an. Viele Stars übten Kritik, Firmen setzten die Zusammenarbeit aus. Ende Juli hatten die Mitglieder für ein neues Unternehmensmodell gestimmt. Demnach wird nun die Investmentfirma Eldridge Industries die Golden Globe Awards als private profitorientierte Organisation führen, während der HFPA-Verband seine Arbeit mit Spenden für wohltätige Zwecke fortführt.