Das Festival „Jamel rockt den Förster“ ist am Samstag ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen. Die Veranstaltung in dem kleinen Ort bei Wismar in Mecklenburg-Vorpommern, die sich vor allem gegen Rechtsextremismus engagiert, zieht immer wieder bekannte Namen aus der deutschen Musikszene an. In diesem Jahr spielten unter anderem Indierock-Legende Thees Uhlmann, die Metal-Band Kreator, die Sportfreunde Stiller und Deichkind. Bundesweit bekannt ist das Festival seit dem Auftritt der Toten Hosen im Jahr 2015, an den sich Besuche namhafter Künstler anschlossen. Seitdem kommen immer wieder Musikgrößen nach Jamel – aus Überzeugung.
Für Rüdiger Linhof von den Sportfreunden war der Auftritt ein „großartiger Anlass, um zu zeigen, wo man steht“. Er bezeichnete das zweitägige Festival als symbolisch „für politisches Engagement, demokratisches Denken und Haltung“. Kreator-Frontmann Miland Petrozza zufolge sei es eine Selbstverständlichkeit zu kommen, auch Uhlmann fühlte sich von der Einladung geehrt. Auf dem Forstrock-Festival zu spielen, habe kulturellen und politischen Mehrwert.
Am Jahrestag des Mauerbaus am 13. August 1961 erinnerte Linhof daran, dass autoritäres Denken heute wieder eine Gefahr sei: Man könne nicht mehr so tun, als ob das Geschenk des Mauerfalls ein Geschenk für die Ewigkeit ist. Welche Musiker auftreten, bleibt traditionell bis zuletzt geheim, damit soll ein allzu großer Ansturm verhindert werden. Zum 15. Jubiläum blieb die Nachfrage des sonst rasch ausverkauften Festivals jedoch hinter den Erwartungen zurück: 2500 Zuschauerinnen und Zuschauer feierten. dpa