Ein großer Dirigent habe ihr während einer Probe ans Gesäß gefasst, ein Generalmusikdirektor habe sie in ein Zimmer eingesperrt, berichtet Katharina Wagner in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“-Magazins. „Es hat mich einige Zeit belastet, aber ich habe mich gewehrt“, sagt die Leiterin der Bayreuther Festspiele und Urenkelin von Richard Wagner. Ihr seien „ein paar krasse Dinge passiert“. Zu Beginn ihrer Karriere sei es für die meisten Männer unvorstellbar gewesen, dass eine junge Frau wie sie Opern inszeniere. In diesem Jahr wurde kurz vor dem Start der Festspiele über anonyme Sexismusvorwürfe in Bayreuth berichtet. Dabei ist noch nicht klar, wann diese Übergriffe stattfanden. Möglich ist, dass die Vorfälle schon einige Jahre zurückliegen. Bis jetzt hätten sich die Betroffenen nicht gemeldet, teilte Wagner mit. „Wir wissen nach wie vor nicht, gegen wen sich die Vorwürfe richten und was geschehen ist.“ Man wolle nun präventive Maßnahmen ergreifen, um die Mitarbeitenden in Zukunft zu schützen.
Tenor Jonas Kaufmann wird mit einem Opus Klassik geehrt. Der 53-Jährige soll als Sänger des Jahres ausgezeichnet werden, wie die Veranstalter ankündigten. Geehrt wird er für das Album „Liszt – Freudvoll und leidvoll“. Der Titel „Sängerin des Jahres“ geht an Lea Desandre für „Amazone“. Dirigent des Jahres wird Vladimir Jurowski vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin für „Strauss: Eine Alpensinfonie“. Jurowski ist auch Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper. Der Verein zur Förderung der Klassischen Musik vergibt den Opus Klassik seit 2018. Der Preis wird von keiner unabhängigen Jury vergeben, da die Plattenfirmen ein gehöriges Wort mitreden. Die Auszeichnungen werden am 9. Oktober im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt verliehen; das ZDF wird zeitversetzt um 22.15 Uhr übertragen.