CD Lieder, in Samt gepackt

von Redaktion

Hervorragend (((((

Mittlerweile ist er bei Wagners Helden angelangt, doch man hört es dieser Stimme nicht an. Weil Christian Elsners Tenor so empfindsam geführt und so in Samt gepackt ist, weil er manchmal Töne fast liebkost, anstatt sie auszustellen. Ein Stilist eben, der für den Liedgesang gar nicht „umschalten“ muss. Das ist auf dem Album „Urgedanken“ zu erleben, eine Frucht des Corona-Lockdowns, für das Elsner Beethovens „An die ferne Geliebte“ mit Mahlers „Rückert-Liedern“, Wagners „Wesendonck-Liedern“ und Brahms’ „Vier ernsten Gesängen“ koppelt. Wehmuts-Literatur also, Stücke der umdüsterten Innenschau, die bei Elsner aber nie vor Melancholie triefen. Apart ist, dass sich dank Elsners charakteristischem Timbre alles ein bisschen so anhört, als stamme es von Schubert. Textreflexion paart sich hier mit einer Natürlichkeit des Ausdrucks. Das streckt sich einem nicht anbiedernd entgegen, sondern lädt zum Hinhören ein.  th

Artikel 4 von 7