Mit ihrem Roman „Die Eleganz des Igels“ wurde die französische Autorin Muriel Barbery auch bei uns bekannt. Seit dem Mega-Erfolg des zusätzlich für die Leinwand adaptierten Buches über eine ältliche Concierge in Paris pendelt Barbery zwischen Frankreich und Japan. Ganz ähnlich wie die Protagonistin ihres neuen Romans: Diese Rose, eine spröde Botanikerin um die 40, reist nach Kyoto. Zur Beerdigung ihres japanischen Vaters, den sie nie kennengelernt hatte. Dennoch hat er seiner unbekannten, in Frankreich bei der depressiven Mutter aufgewachsenen Tochter etwas vererbt. Barberys zart hingetupfte Geschichte über eine Frau, die lernt, große Verluste zu verarbeiten und dabei sich selbst – und die Liebe – zu finden, ist nicht frei von Kitsch und Pathos. Doch die einsame Heldin wird einem trotz ihrer unzugänglichen Art schnell sympathisch und kluge Einblicke in die japanische Kultur gibt’s noch obendrein. ulf