300 Seiten Selbstfindungstrip. Das klingt anstrengend, nervenaufreibend und zäh. Doch bei Fabio Geda ist alles locker, leicht, unbeschwert: Sein Protagonist Andrea fliegt nach einem Streit mit seiner Frau, die gerade eine Fehlgeburt erlitten hat, in seine alte Unistadt New York. Ein Kurzurlaub, der kein Ende findet. Der italienische Aushilfslehrer genießt das Leben und lässt sich in New York treiben, weil er nicht weiß, wer er ist, was und wen er will, wo seine Wurzeln sind. Während seiner ziellosen Suche findet er neue Freunde und sogar eine neue Familie, die ihn aus der Obdachlosigkeit befreit. Irgendwie findet sich immer ein Weg, irgendwie findet sich immer eine Aufgabe, irgendwie scheint alles zu laufen. Doch diese Orientierungslosigkeit zerrt beim Lesen zunehmend an den Nerven, vor allem weil daheim Andreas Frau wartet. Am liebsten würde man Andrea schütteln und ihm ein „Stop! Denk doch mal nach!“ zurufen. ama