Dosenbier und Schampus

von Redaktion

Dicht & Ergreifend feiern zusammen mit den Münchner Symphonikern auf dem Nockherberg

VON CARINA ZIMNIOK

Vielleicht haben sie Muffensausen gehabt. Ein kleines bisschen bestimmt vor diesem ganz speziellen Abend am Nockherberg. Die Bairisch-Rapper von Dicht & Ergreifend auf einer Bühne mit einem Spitzen-Orchester, den Münchner Symphonikern. „Epochaler Stehkonzert Wahnsinn“, das haben die beiden Niederbayern, genannt George Urkwell und Lef Dutti, angekündigt.

Sie haben Bilder von Dosenbier neben Sektflöten auf Facebook gepostet. Und: „Wir überlegen derweil schon, ob wir auf der Bühne im Smoking Dosenbier zischen sollten, oder lieber doch in Kik-Strandklamotte uns gegenseitig mit Dom Pérignon besudeln.“

Bierfontänen, Bademantel und Stage-Diving ist eigentlich eher das Ding der Rapper, die gerade ihre verschwitzte, wahnwitzige „Hirncabrio“-Tour hinter sich haben. Aber am Donnerstagabend ist es einfach eine fette Party, die die „Dichtis“ und auch die anderen Musiker bei „Mundart meets Classic“ im vollen Nockherberg-Saal feiern. „Andreas, kick it!“, ruft Urkwell dem Dirigenten Kowalewitz zu. Und alle legen los.

Es war eine grandiose Idee von Südpolmusic, dem Produzenten Max Kronseder und den Orchesterleuten: Künstler, die den bairischen Dialekt auf der Bühne richtig scheppern lassen – das gewaltige Orchester im Rücken. Der „Oimara“, Andreas Eckert (Pam Pam Ida), und dann halt noch die Rampensäue von Dicht & Ergreifend, fein herausgeputzt in weißen Sakkos. Es gibt ein bisschen was vom – hoffentlich bald fertigen – neuen Album. Wer bei „Wandadoog“ oder „Zipfeschwinga“ sonst schon nicht stillhalten kann, den hauen die Instrumente auf das nächste Partylevel. Dosenbier oder Schampus, ganz egal. Hauptsache Dicht & Ergreifend.

Und fast hätten die Burschen auch noch den Dirigenten der „Symphis“ zum Bad in der Menge überredet. Aber nur fast.

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