Eigentlich wollte Karen Duve ein Buch über Pferde schreiben. Aber dann ist es doch ein Roman über Elisabeth von Österreich geworden. Klingt verrückt? Nicht unbedingt. Auch im Leben der als „Sisi“ legendär gewordenen Kaiserin spielten Pferde eine große Rolle. „Davon wusste ich gar nichts, ich stand Sisi eher gleichgültig gegenüber“, sagt Karen Duve. „Das blieb dann aber nicht so. Wie alle, die je mit ihr zu tun hatten, war ich schnell fasziniert.“ Das ist ihrem Roman „Sisi“ von Anfang bis Ende anzumerken. Die 60-jährige Autorin hat meterweise Literatur über die Kaiserin (1837-1898) gelesen und konzentriert sich auf Sisis Leben Ende 30, ein dramatischer Abschnitt. „Es ist der Moment, in dem die schönste Frau der Welt zu altern beginnt.“ Duve porträtiert Sisi zugleich als geradezu besessene Reiterin, die kein Risiko scheut, sondern die Gefahr sucht. „Ach Festi“, lässt die Autorin ihre Hauptfigur einmal zur Hofdame sagen: „Nun machen Sie sich doch nicht solche Sorgen.“ Ganz unberechtigt sind die aber nicht, wie Duve mit großem Sinn für Komik erzählt. ah