BUCH Ausnahmefrauen unter sich

von Redaktion

Lesenswert ((((;

Moderne Frauen – nach Klischee-Alarm klingt das. Doch in Zeiten, als Mütter und Töchter zu funktionieren hatten, war etwa eine Selbstbestimmung als Künstlerin nicht vorgesehen. Christa Hein berichtet in „Die Frau am Strand“ davon. Einige riesige, zwei Kriege umspannende Familiengeschichte rollt sie auf. Fiktionales mischt sich mit realer Weltgeschichte. Im Mittelpunkt steht Annie, gebürtige Deutsche, die in den USA aufwuchs und in die nun fremde Heimat Fehmarn zurückkehrt. Das Malen wird ihr zur Berufung, auch wenn sie das immer wieder unterdrücken muss. Erzählt wird alles aus Sicht der Nachfahrin (und Autorin) Liz, die zur Chronistin ihrer Sippe wird. Meist glücken Christa Hein plastische, glaubhafte Porträts – auch wenn sie einen mit ihrem dicht geknüpften Stammbaum-Netz und den Perspektiv-Wechseln zuweilen verwirrt. Ab und zu driftet das auch in den Kitsch, am Ende werden alle Fäden fast überstürzt zusammengeführt. Trotzdem bleibt man dran.  th

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