VINYL / CD Beiläufig großartig

von Redaktion

Hervorragend (((((

Es gibt herausragende Bottleneck-Gitarrenspieler in der Rockgeschichte – Ry Cooder, Lowell George und Duane Allman sind wohl die bekanntesten. Doch bei dem, was der Ire Rory Gallagher 1971 auf seiner zweiten Solo-LP „Deuce“ vom Stapel lässt, bleibt einem den Mund offen. „Crest of a Wave“ gehört auch dank der mit dem Röhrchen gespielten Gitarre zu den intensivsten Stücken des ewig unterschätzten Genies. Unterschätzt, weil genauso flanellhemdsärmelig, wie der Typ war, auch seine Musik rüberkam. Bluesrock halt, als Trio gespielt wie zuvor von Clapton und Hendrix. Dabei kennt „Deuce“ keine Grenzen. Im Stück „There’s a Light“ vermählen sich Bossa Nova und Jazz, „Don’t know where I’m going“ hat humorigen Country-Einschlag. Gallagher hat dabei nichts Auftrumpfendes an sich, ist eher beiläufig großartig. Zum 50-Jährigen (das lang vorbei ist), ist das Album jetzt remastert auf Dreifach-CD und -Vinyl erschienen, mit 16 raren Alternativfassungen und Radio-Sessions.  lö

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