Der deutsche Robbie

von Redaktion

Sashas Lebensstreifzug im Circus Krone

VON KATRIN BASARAN

Selbstironie macht sexy. Noch dazu, wenn man(n) Ü50 ist. Sasha hat noch mehr auf Lager: Rhythmus, Hüftschwung, maßgeschneiderte Sakkos, gute Laune und diese Stimme mit dem sonoren Schmelz. Am Dienstag bewies der Popstar aus Soest, „der Perle NRWs“, im ausverkauften Circus Krone zusätzliche Entertainer-Qualitäten. Zwei Stunden unterhielt er das Publikum, wie er zumeist im besten Alter, mit „This is my Time – die Show“.

Es wurde ein höchst persönlicher Streifzug durch seine Geschichte. Nicht nur musikalisch. Klar erkennbar ist die Handschrift von „Quatsch- Comedy-Club“-Legende Thomas Hermanns, der die Regie übernommen hatte. Er mixte Sasha mit Glitzer-Flitter, vier Tänzern, Showtreppe, Timing und zielsicheren Gags eine kurzweilige Show auf den Leib. Privatfotos, die auf die Show-Wand projiziert wurden, kommentierte Sasha von liebevoll bis locker-flockig. Der kleine Sascha Schmitz, mit Oma vor der Schrankwand aus Gelsenkirchener Barock, in der die „Schublade, gefüllt mit Chips und After Eight“ auf ihn wartete, Sasha mit wilder Mähne und BVB-Socken als Frontmann seiner Band Junkfood, beim Papstbesuch, als gefeierter Popstar in teils merkwürdigen Outfits, das hat schon was. Erinnerungen werden wach an Vinyl, Viva und die Neunziger.

Apropos Musik, die gab es natürlich auch. Sasha (Foto: Marco Meister), der sich zum deutschen Robbie Williams qualifiziert, sang und tanzte, unterstützt von seiner fulminanten, manchmal zu lautstarken Band und zwei Sängerinnen, quer durch seine Laufbahn von „If you believe“ über „I feel lonely“ bis „Du fängst mich ein“, eine Liebeserklärung an seine Frau und Managerin. Neue Seiten zeigte der stimmlich Starke mit Interpretationen von Howard Carpendale, Reinhard Mey und Falco über Lionel Ritchie bis zu Frank Sinatra. Lieder, die dem Star etwas im Leben bedeuteten. Da glänzten die Augen der Fans fast so schön wie Sashas Lackschuhe.

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